Peter Beglinger Training Blog

Die erfolgreiche Geschichte von V. Fraas GmbH

Inhaltsverzeichnis

4 Tage Arbeit, 3 Tage Ruhe – Utopie oder Realität?

Wie es der Firma V. Fraas gelingt die Welt mit Ihren Stoffen und Schals zu beliefern und dies mit einem Arbeitsmodell von 4 Arbeitstagen!

Worauf sind Sie in Ihrem Unternehmen besonders stolz?

Persönlich bin auf unsere Mitarbeitenden und deren hoher Loyalität gegenüber dem Unternehmen sehr stolz. Diese leisten täglich einen hohen Einsatz. Als typisch deutsches Mittelständiges Unternehmen sind wir natürlich auch sehr stolz auf unsere Produkte, welche durch die traditionelle Qualitätsproduktion am Standort in Deutschland produziert werden. Und natürlich auch auf unsere Internationalität, welche von den USA über Asien bis nach Japan geht. Dabei die Balance der Kollektionen der einzelnen Märkte richtig zu betreuen ist eine grosse Herausforderungen und bereitet uns grosse Freude!

Weshalb kaufen die Kunden bei Ihnen ein?

Oh, dass ist eine sehr gute und berechtigte Frage. Übrigens diese Frage stelle ich auch immer wieder meinen Mitarbeitenden. Unsere Kunden kaufen aus unterschiedlichen Kaufmotiven nach Geschäftsmodellen.

Beim privaten Label Business (das sind unsere Grosshändler) steht das Qualitätsmerkmal des Kundenservices im Zentrum. Wir können uns auf die Kundenwünsche einstellen und liefern dabei Top Qualität.

Bei der eigenen Marke steht unsere Marke im Zentrum. Unsere Vision ist es, dass wenn unsere Kunden an einen Schal denken, ihnen die Marke V.Fraas als erste in den Sinn kommt. Dies soll mit Handwerk und Qualität in Verbindung gebracht werden. Im Moment macht das private Label Business rund 70% unseres Umsatzes aus.

Wie kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen Ihnen und der Peter Beglinger Training AG?

Das ist nun bereits einige Zeit her. Mein Vater hatte damals den Auftrag an Peter Beglinger selbst vergeben. Er suchte ein Training, welches die Persönlichkeit der Führungskräfte schärft und entwickelt. Damals wurde ein anderes Unternehmen übernommen. Die beiden Firmen sollten zueinander finden und gemeinsam wachsen sowie die Menschen zusammenbringen und entwickeln. Somit hatten sich mein Vater und Peter Beglinger gefunden und uns beflügelt. Das Training ist immer noch in Erinnerung.

(Anmerkung die Trainings waren vor rund 20 Jahren!)

Was hat sich durch die Trainings bei Ihnen verändert?

Einige dieser «Weisheiten», Handlungsdenkanstösse und die Persönlichkeitsentwicklung hat nachhaltig gewirkt. Immer wieder hören wir im Alltag: ES TUN.

Sie sehen, dass Training hat über 20 Jahre noch weitergewirkt und diese beiden Firmen zusammengeführt.

Seit einiger Zeit arbeiten Sie in einer 4-Tage Woche. Wie müssen wir uns das konkret vorstellen?

Wir arbeiten von Montag bis Donnerstag mit einer 35 Stundenwoche. Am Freitag ruht das Geschäft, wobei wichtige Funktionen wie Vertrieb, E-Commerce und teile der Logistik am Freitag die wichtigsten Aufgaben organisieren. Als Unternehmer sind wir in der Regel am Freitag auch da, haben aber Zeit und Musse die Dinge aufzuarbeiten, vorzubereiten und auch einmal Zeit zum Denken!

Diese 4- Tage Woche haben wir im Januar 2020 eingeführt und im gleichen Anlass die Wochenstunden von 37 auf 35 Stunden gesenkt. Was uns betriebswirtschaftlich auch einige Einsparungen gebracht hat.

Das sind sehr interessante und nicht alltägliche Vorgehensweisen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Inspiriert wurden wir von einer anderen Firma in der Region. Mein Bruder und ich haben dies als mögliches Denkkonzept aufbereitet und Pro’s sowie Contra’s erarbeitet. Wobei die Pro’s damals stark überwiegt haben. Natürlich haben wir uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir die wichtigen Funktionen wie Vertrieb, Logistik, Service am/beim Kunden aufrechterhalten können und haben festgestellt, dass es sehr gut organisierbar ist. Zu Beginn haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie unsere Lieferanten, Partner und Kunden auf diese grossen Veränderungen reagieren werden und haben viele Frage geklärt und definiert. Heute sind wir mehr als zufrieden mit der Entwicklung!

Welche Chancen sind dafür für Sie entstanden?

Wir haben viele neue Chance erhalten. Die Entwicklung ist sehr positiv und wir haben extrem an Attraktivität am Arbeitsmarkt gewonnen. Zugleich haben wir sozusagen keine Fluktuation. Bei den jungen Menschen sind wir ebenfalls hoch im Kurs und die Zufriedenheit bei uns ist sehr hoch. Auch die Azubis profitieren davon. Wir sind an diesen vier Tagen produktiver, was natürlich eine spannende Ausgangslage für uns ist. Weil nun der Freitag ein Puffertag ist, können wir auch einmal spezielle Anlässe wie ein Training oder Workshop ohne weiteres am Freitag ansetzen. Zu wissen, dass wir einen Puffertag haben, tut richtig gut. Für mich persönlich ist dieser Freitag ein Tag an dem ich mich vor- und nachbereiten kann sowie mir auch einmal Zeit nehme für die «Muse», was ja sonst in der täglichen Praxis immer zu kurz kommt.

Wie sind Sie vorgegangen bei der Einführung der 4- Tage Woche?

Zuerst haben mein Bruder und ich dieses Konzept im Detail ausgearbeitet und uns auf mögliche Fragen sehr gut vorbereitet. Natürlich galt es zuerst die Geschäftsleitung dafür zu gewinnen. Auch der Betriebsrat hat in dieser Sache sehr viele Vorteile und Chance gesehen. Nachdem wir die Führung dazu involviert haben und die Pro’s und Contra’s gut definiert haben, haben unsere Führungskräfte die Verantwortung übernommen und mit den Mitarbeitenden darüber gesprochen. Grundsätzlich haben die Chancen gegenüber den Risiken überwogen. Es gab dazu nicht einmal eine Betriebsversammlung. Wir legten ab dem 01.01.2020 mit diesem Thema los.

Ein konkretes Beispiel: Nach der Startphase mussten wir auch unsere Anrufbeantworter entsprechend neu aufnehmen, was sicherlich zu Beginn bei einigen Anrufenden viele Fragen erzeugt hat. So auch Sie Herr Mattmann! Sie hatten uns ja auch an einem Freitag versucht zu erreichen!

Wie hat Ihr Umfeld auf diese Veränderung reagiert?

Zu Beginn mussten sich einige Lieferanten, Partner und auch Kunden auf diese grosse Veränderung einstellen. So kam es vor, dass ein Lastwagen aus Rumänien am Freitag plötzlich auf dem Hof stand und niemand abladen konnte. Ich war an diesem Tag im Hause und habe dies beobachtet und einen Logistiker im Dorf angerufen. Für ihn war es keine Sache kurz zu kommen und es zu erledigen. Heute haben sich viele unserer Partner, Lieferanten und Kunden auf unsere Arbeitsweise eingestellt.

An welchen Herausforderungen bezüglich dieser 4-Tage Woche arbeiten Sie noch?

Unsere amerikanische Einheit braucht dazu immer noch etwas Überzeugungskraft. Wir sollten wissen, dass die Amerikaner im Schnitt nur sehr wenige Tage Ferien haben und auch die Arbeitszeiten enorm sind. Dort arbeiten wir immer noch daran, ein gutes Bewusstsein dafür zu schaffen. Das E-Commerce Geschäft läuft natürlich 24 Stunden und 7 Tage in der Woche. Dies dort richtig zu organisieren, dass wir am selben oder am Tag nach der Bestellung versenden können, ist immer noch ein Thema, an welchem wir arbeiten. Heute sollten grundsätzlich auch Pakete am Samstag versendet werden. Aber zusammenfassend gesagt, viele dieser angedachten Herausforderungen haben sich in den letzten zwei Jahren erledigt.

Was geben Sie anderen Unternehmen auf Grund Ihrer Erfahrungen als Denkanstoss mit?

Die 4-Tage Woche ist eine Chance, sollte aber auch auf das entsprechende Geschäftsmodell geprüft werden. Wir wurden inspiriert von einem Unternehmen in der Region und wenn Sie das Thema interessiert, reden Sie mit mir über Ihre Ideen oder kommen Sie einmal vorbei!

Was möchten Sie zum Schluss noch sagen?

Haben Sie Mut auch einmal nicht alltägliche Konzepte und Modelle umzusetzen. Im Sinne von ES TUN!

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