Der Fachkräftemangel beschäftigt nahezu jedes Unternehmen. Kaum ein Wirtschaftszweig bleibt verschont von der Herausforderung, geeignete Mitarbeitende zu finden und langfristig zu halten. Doch während vielerorts die Suche nach neuen Talenten als immer schwieriger beschrieben wird, lohnt es sich, die Perspektive zu verändern. Denn die Wahrheit ist: Fachkräfte gibt es genug – sie arbeiten nur (noch) nicht in Ihrem Unternehmen.
Die entscheidende Frage lautet also nicht: Wo sind all die Fachkräfte geblieben? Sondern: Warum sollten sie gerade bei uns arbeiten wollen?
Genau hier beginnt modernes Leadership. Führung, die wirkt, ist heute weit mehr als die Verwaltung von Aufgaben oder das Erreichen von Kennzahlen. Sie ist der entscheidende Hebel, um eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der Menschen gerne arbeiten – und die sie sogar weiterempfehlen.
Der Magnet-Effekt: Warum Führung der Schlüssel zur Mitarbeitergewinnung ist
In einer Zeit, in der Stellenanzeigen, Headhunter und Social-Media-Kampagnen um Aufmerksamkeit buhlen, ist es die innere Kraft einer Organisation, die den Unterschied macht. Mitarbeitende entscheiden sich heute nicht nur für ein Gehalt oder einen Standort, sondern vor allem für eine Atmosphäre, in der sie sich verstanden, gefördert und wertgeschätzt fühlen.
Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie prägen die Kultur, die Kommunikation und das Miteinander – und damit das Bild, das nach aussen entsteht. Wer empathisch führt, schafft Vertrauen. Wer klar kommuniziert, stiftet Orientierung. Und wer echtes Interesse an seinem Team zeigt, sorgt für Motivation, Bindung und Begeisterung.
Das Ergebnis? Ein Unternehmen, das aus sich selbst heraus anziehend wird. Ein Magnet für Talente – nicht durch Werbung, sondern durch gelebte Kultur.
Fachkräftemangel neu gedacht: Empfohlene Führung ist unbezahlbar
Die beste Werbung für ein Unternehmen sind zufriedene Mitarbeitende. Sie erzählen Freunden, Bekannten und ehemaligen Kolleginnen von ihrer Arbeit, empfehlen Vorgesetzte weiter und tragen das positive Bild des Unternehmens in ihr Umfeld.
Führungskräfte, die von ihren Teams weiterempfohlen werden, sind wahre Multiplikatoren für nachhaltigen Erfolg. Denn eine solche Empfehlung entsteht nicht durch oberflächliche Benefits oder Bonusprogramme, sondern durch echte Beziehung. Sie basiert auf Vertrauen, Respekt und der Gewissheit, dass man gemeinsam wächst.
Fachkräftemangel lässt sich also nicht allein durch Recruitingmassnahmen bekämpfen – sondern durch eine Kultur, die Mitarbeiterbindung und Mitarbeitergewinnung miteinander verknüpft. Wer im Inneren überzeugt, gewinnt auch im Aussen.
Vakanzen vermeiden – Motivation stärken
Offene Stellen sind mehr als ein betriebswirtschaftliches Problem. Sie belasten das gesamte Team: Arbeit verteilt sich auf zu wenige Schultern, Projekte geraten ins Stocken, und die Stimmung leidet. Führungskräfte, die diese Dynamik verstehen, setzen nicht bei Symptomen an, sondern an der Wurzel.
Statt hektisch neue Rekrutierungskampagnen zu starten, geht es darum, die Fluktuation zu senken – durch bessere Kommunikation, individuelle Förderung und Wertschätzung im Alltag. Wer sein Team ernst nimmt, regelmässig Feedback gibt und transparent über Ziele und Herausforderungen spricht, stärkt das Wir-Gefühl.
Diese Haltung wirkt nach innen wie nach aussen. Teams, die sich gesehen fühlen, bleiben motiviert – und genau das spricht sich herum. So entsteht eine Empfehlungskultur, in der Mitarbeitende selbst zu Botschaftern des Unternehmens werden.
Führung ohne Beziehung ist Verwaltung.
Peter Beglinger Training AG
Mitarbeitergewinnung
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Führung ist der stärkste Magnetfaktor: Menschen wechseln selten wegen Unternehmen – sie gehen oder bleiben wegen ihrer Führungskraft.
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Empathie schlägt Hierarchie: Wer seine Mitarbeitenden wirklich versteht, gewinnt Loyalität und Vertrauen.
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Kommunikation ist Kultur: Offene, klare und respektvolle Gespräche schaffen Zugehörigkeit und Motivation.
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Empfohlene Führungskräfte rekrutieren besser: Teams, die ihre Vorgesetzten weiterempfehlen, ziehen automatisch neue Talente an.
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Wertschätzung wirkt langfristig: Lob, Anerkennung und ehrliches Interesse sind die beste Prävention gegen Fluktuation.
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Offene Vakanzen sind Führungsthemen: Wenn Positionen unbesetzt bleiben, ist meist nicht der Markt schuld – sondern die mangelnde Attraktivität der Führungskultur.
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Sinn ist das neue Gehalt: Mitarbeitende wollen wissen, warum ihre Arbeit wichtig ist und was sie bewirkt.
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Empfehlungskultur ersetzt Fachkräftemangel: Begeisterte Mitarbeitende sind die glaubwürdigsten Botschafter eines Unternehmens.
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Führung beginnt mit Selbstreflexion: Nur wer sich selbst führen kann, kann andere inspirieren.
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Leadership ist Beziehung: Erfolgreiche Führung entsteht dort, wo Menschen sich gesehen, gehört und gebraucht fühlen.
Führung beginnt mit Haltung
Empathie ist keine „weiche“ Kompetenz, sondern eine strategische Stärke. Sie ermöglicht es, die Perspektive der Mitarbeitenden einzunehmen und zu verstehen, was sie antreibt – und was sie hemmt. Gute Führung bedeutet, Menschen nicht nur fachlich zu führen, sondern emotional mitzunehmen.
Das erfordert Achtsamkeit, Kommunikationsfähigkeit und Authentizität. Wer zuhört, anstatt nur zu senden, wer Lob ehrlich meint und Kritik konstruktiv formuliert, schafft Vertrauen.
Diese Form von Leadership beginnt bei der eigenen Haltung:
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Wie gehe ich mit Fehlern um?
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Wie reagiere ich auf Unsicherheiten im Team?
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Wie offen bin ich für Feedback von meinen Mitarbeitenden?
Führungskräfte, die sich selbst reflektieren, setzen ein starkes Zeichen. Sie zeigen, dass Entwicklung kein einmaliger Prozess ist, sondern eine gemeinsame Reise.
Kommunikation als Kulturfaktor
Kommunikation ist weit mehr als der Austausch von Informationen – sie ist das Fundament jedes erfolgreichen Teams. Klare, wertschätzende und transparente Kommunikation reduziert Missverständnisse, fördert das Vertrauen und stärkt die Identifikation mit dem Unternehmen.
Gerade in Zeiten des Wandels ist es entscheidend, offen über Herausforderungen zu sprechen. Mitarbeitende merken sehr genau, wenn Dinge unausgesprochen bleiben. Wer sie stattdessen frühzeitig einbindet, schafft Beteiligung und Motivation.
Führungskräfte, die Kommunikation als Schlüsselkompetenz begreifen, entwickeln eine Atmosphäre, in der Ideen entstehen, Konflikte gelöst und Potenziale entfaltet werden können.
Mitarbeiterbindung durch Sinn und Zugehörigkeit
Ein starkes Gehalt mag Menschen anziehen – aber nur Sinn und Zugehörigkeit halten sie langfristig. Mitarbeitende wollen verstehen, warum ihre Arbeit wichtig ist und welchen Beitrag sie zum grossen Ganzen leisten.
Führung mit Wirkung bedeutet daher, Sinn zu stiften:
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Warum gibt es unser Unternehmen?
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Was bewirken wir mit unserer Arbeit?
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Wie trägt jede einzelne Person dazu bei?
Wer diese Fragen klar beantworten kann und sie im Alltag lebt, schafft emotionale Bindung.
Zugehörigkeit entsteht ausserdem durch Vertrauen und Wertschätzung. Wenn Mitarbeitende spüren, dass ihre Meinung zählt und sie in Entscheidungen einbezogen werden, wächst die Identifikation mit dem Unternehmen – und damit die Bereitschaft, zu bleiben.
Empfehlungskultur als Zukunftsstrategie
Die Zukunft der Mitarbeitergewinnung liegt nicht in teuren Kampagnen, sondern in glaubwürdiger Kultur. Unternehmen, die von innen heraus überzeugen, müssen sich nicht ständig neu erfinden – sie werden weiterempfohlen.
Eine gelebte Empfehlungskultur basiert auf drei Säulen:
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Vertrauen: Mitarbeitende glauben an ihre Führungskräfte und das Unternehmen.
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Stolz: Sie identifizieren sich mit der Marke und möchten Teil davon bleiben.
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Begeisterung: Sie erzählen anderen von ihrer positiven Erfahrung.
Damit diese Kultur entsteht, braucht es Führungskräfte, die Beziehung über Hierarchie stellen, Begegnung über Kontrolle und Sinn über kurzfristige Ergebnisse.
Fazit: Leadership als magnetische Kraft
Der Fachkräftemangel ist real – doch er ist überwindbar. Die Lösung liegt nicht im Kampf um die letzten verfügbaren Talente, sondern im Aufbau einer Unternehmenskultur, die Menschen anzieht und hält.
Leadership mit Wirkung heisst, Empathie zu leben, klar zu kommunizieren und ein starkes Miteinander zu fördern. Führungskräfte, die das verstehen, werden zu Magneten – für Motivation, für Loyalität und für neue Talente.
Denn am Ende entscheidet nicht der Arbeitsmarkt über den Erfolg eines Unternehmens, sondern die Qualität seiner Führung.
Wir wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung zum erfolgreichen Zeitmanagement!
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Quellen
- Peter Beglinger Training AG: Arbeitsunterlagen und Trainingsinhalte von Dr. Oliver Mattmann
In diesem Blogartikel werden aus Gründen der besseren Lesbarkeit teilweise das generische Maskulinum und teilweise das generische Femininum verwendet. Dabei werden jeweils alle Geschlechteridentitäten ausdrücklich miteinbezogen.


